Es ist Freitag und eine Woche voller Arbeit liegt hinter mir. Ich freue mich auf das Wochenende, Ruhe, Entspannung, wohltuende Gemütlichkeit.
Doch es geht gleich los, statt wohltuender Gemütlichkeit zu Hause, bricht gleich der Redeschwall meines Partners Harry über mich rein. Nicht einen Augenblick Zeit um in Ruhe anzukommen, durchzuatmen, innehalten, lächeln ist mir vergönnt. Oh was für ein Wochenende. Jetzt wird erst mal alles auf mich abgeladen, was so alles während des Tages passiert ist. Der Nachbar hat wieder durchs Haus gewettert und alles wieder in die Zeit der 40ziger Jahre zurückgedreht, die Kinder toben durch das gesamte Treppenhaus. Der Hof ist voller Müll. Niemand ist dafür verantwortlich. Mein armer Harry ist dem allem ausgesetzt. Im Nachbarhaus gibt es auch laufend Streitereien, der Vermieter schickt Geldeintreiber um die säumige Miete der Nachbarn zu bekommen. Es ist wie im Tollhaus und nicht mehr schön unser Haus. Das ist wie im Lied von Udo Jürgens "in diesem ehrenwerten Haus".
So kommt ein Desaster zum nächsten. Unser Haussegen hat immer mehr Schieflage. Ein Wort gibt das Nächste. Es gehen Wochen, Monate ins Land. Harry ist zu Hause gestresst, ich bin von der Arbeit angespannt.
Ich mag so nicht mehr mein Leben verbringen. Ich hatte eine andere Vorstellung. Mehrere Anläufe miteinander zu reden, neue Wege und Lösungen zu finden und gemeinsam zu gehen, kommen nicht zustande. Harry hat seinen Dickkopf, will alles alleine mit sich ausmachen. Er ist in seinen Strukturen gefangen, kommt davon nicht los. Er lässt niemanden an sich ran. So kommt es unaufhaltsam zu immer mehr Streitereien, weil mein Unterbewusstsein sofort immer im Kampfmodus ist, um sich gegen die Angriffe zu wehren. Der Verstand wird sofort ausgeschaltet, denn es ist der urinstinktliche Schutzmechanismus, der da angeschaltet wird. Unser Stammhirn, auch Reptiliengehirn genannt, hat nur 2 Aufgaben - Schutz vor Gefahren durch Kampf oder wenn absehbar ist, der Gegner ist zu stark - Flucht.
Ich habe nun die bewusste Entscheidung getroffen, dass sich mein Weg von Harrys weg scheidet und ich eigene neue Wege gehen werde. Für diese Entscheidung habe ich jetzt im Nachhinein betrachtet, viel zu lange gebraucht. ich habe einen verletzten Harry zurückgelassen. Aus diesem Scherbenhaufen habe ich nach einiger Zeit mein neues eigenes und jetzt Mittlerweile selbstbestimmtes Leben gestaltet. Diesen für mich Riesenschritt würde ich jederzeit wieder tun.
Auch wenn der Scherbenhaufen irreparabel scheint, kann jeder wie PHÖNIX aus der Asche aufsteigen. 💜lich Jutta
Du hast Fragen, Anmerkungen, Ideen?
Ein bestimmtes Thema beschäftigt dich?
Ich freue mich auf Dein Feedback.